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Auf geschichtlicher Spurensuche durch Gilchinger Flur

Typ: Wanderung
Start und Ende: Sankt Vitus Kirche, Gilching
Länge: 10,5 Kilometer

Lust auf Bewegung, Freude am Entdecken und dazu eine Portion Neugier sind die motivierenden Grundpfeiler zu dieser Wanderung auf der im vergangenen Herbst eröffneten „gelben Route“ der Gilchinger Rundwege, die zu archäologischen und geologischen Stätten führt. Schon am ersten Informationskasten an der Vituskirche zollen wir den engagierten Mitgliedern der „Gesellschaft für Archäologie und Ortsgeschichte Gilchings“ unseren Respekt für ihre Arbeit, denn wir lernen einiges Neue über die Kirche und ihre Arnoldusglocke. Weitere Infotafeln werden uns unterwegs mit allerhand Wissenswertem aus Geologie und Geschichte versorgen, das wir sonst beim Vorübergehen gar nicht beachten würden. Bei einer kleinen Erhöhung gleich oberhalb der Kirche fand man zum Beispiel vor zehn Jahren Mörtelspuren und mörtelbehaftete Steine, die einen uralten Mauerzug belegen. Hier stand wohl im 11./12. Jahrhundert eine Burg mit zwei Meter dicken Mauern und einem quadratischen Turmbau, sowie möglicherweise ein Vorgängerbau aus dem 8. Jahrhundert.

Von der Bronzezeit bis zu den Römern

Nun geht es zunächst über die Felder leicht bergan zum Waldrand des Parsbergs. Hier erfahren wir etwas über die Römer, die bei Gilchings Besiedlung eine wichtige Rolle gespielt haben. Am Wald zweigen wir nach Süden ab, bis wir auf einen weiteren Weg stoßen. Wir halten uns nach Osten und erreichen bald die Siedlung Nebel. Nun führt der Weg nach Südosten Richtung Staatsstraße und auf der anderen Seite zum Rand des sogenannten Strahlenholzes. Auch hier sind die Bodendenkmäler nur noch schwer zu erkennen: Hügelgräber, die während der mittleren und späten Bronzezeit (1600 bis etwa 1300 v.Chr.) und der frühen Eisenzeit (Hallstattzeit 800 bis 600 v. Chr.) angelegt wurden. Weiter geht es über die Bahn nach Geisenbrunn. Auf der anderen Seite der Staatsstraße müssen wir ein kurzes Stück an der Straße nach Argelsried laufen, können uns aber über die Entstehung der Tongrube und der Ziegeleien rechts von uns informieren. Endlich biegen wir nach Norden ab und steigen nach der Bahnüberquerung langsam bergan Richtung Steinberg. Hier wurde bei Notgrabungen im Rahmen der Verlegung der Gasleitung die römische Villa Rustica gefunden. Durch den schönen Wald geht es bergab zurück nach Gilching, nicht ohne vorher nochmals einen Blick in die Baumschule von August Wurm geworfen zu haben …