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Geschützter Prachtbaum

Geschützter Prachtbaum Es ist ein besonderer Platz hier auf dieser kleinen Anhöhe in Söcking. Die fast 300 Jahre alte Sommerlinde ist ein markantes Zeichen des Starnberger Stadtteils. Ein Platz zum Verweilen, auch wenn die Bank um den Baum herum längst nicht mehr steht. Tief hängen die Äste mit den herzförmigen Blättern herab. Zu jeder Jahreszeit ist dieser Baum einen Besuch wert. Im Frühling, wenn der süßliche Duft des Nektars der Lindenblüten in die Nase strömt. Im Sommer, wenn es unter dem Dach der Blätter herrlich schattig ist. Im Herbst, wenn die Früchte wie Gleitschirmflieger vom Baum fallen und sich dabei langsam drehen. Und natürlich im Winter, wenn Scharen von Kindern den steilen Hang an seiner Nordseite mit Schlitten und allerhand anderer Geräten hinabsausen.

Das Wort Linde stammt vom indogermanischen Adjektiv lento-s ab, das heißt biegsam, so wie der Lindenbast und das Holz. Der Baum ist für den Menschen vielseitig nutzbar. Das Holz, gutes Schnitzholz, wird zum Beispiel als Modellbauholz verwendet. Auch die schweißtreibende Wirkung von Lindenblütentee ist bekannt. Die Menschen mögen die Linde. Nicht umsonst haben sie sie früher gerne zum Mittelpunkt ihrer Dörfer und Städte gemacht. Unter der Krone der Dorflinde wurde auch getanzt und Gericht gehalten. Vor allem aber gilt die Linde als Baum der Liebe. Auch den Söckingern war der Baum schon immer wichtig. 1968 wurde er auf Anträge von Bürgern hin in eine Schutzliste aufgenommen. Seit 1980 ist er als Naturdenkmal ausgewiesen. Die Rodelwiese hat seither Bauverbot, somit bleibt der freie Blick auf das Prachtexemplar weiterhin gewahrt.