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Was heute die Autobahn ist, war früher die Richtung Landsberg führende Straße durch Inning: Eine wichtige Fernstraße zwischen München und dem Bodensee. In längst vergangenen Zeiten war hier vor allem der Transport des weißen Goldes - so nannte man damals das Salz - von Bedeutung. Tatsächlich gab es in Inning sogar einen Stadel, in dem die 1767 begründete Salzfaktorei Salz lagerte. Dieser Salzstadel sei das sogenannte "Kaiserhaus" im Herzen Innings gewesen, heißt es in den "Denkmälern in Bayern". Tatsächlich sieht man dem behäbig hingelagerten Gebäude an, dass es eine besondere Funktion gehabt haben muss. Doch hier hätte die Verwaltung der Seefelder Grafen residiert, heißt es heute. Dann hätten also die Inninger hierher ihre Abgaben an die gräflichen Grund- und Gerichtsherren bringen müssen und der Salzstadel hat sich woanders befunden.

Heinrich II. sorgt für Gesprächsstoff

Doch durch Inning kam auch, wer von Norden nach Süden unterwegs war. An den berühmtesten dieser Reisenden erinnert das Gemälde am sogenannten "Kaiserhaus", dem es seinen Namen verdankt. Es zeigt eine Gruppe von Rittern und Fußsoldaten in einem Wald von Lanzen. An erster Stelle ein gekrönter Reiter, dessen Pferd eine mit Reichsadlern geschmückte Schabracke trägt. "Am 15. November 1021 zog Kaiser Heinrich II., der Heilige, mit 60 000 Mann durch Inning nach Italien, wobei er hier über Nacht blieb", klärt eine Inschrift den Betrachter auf. Ob die gastfreundlichen Inninger wirklich 60 000 Mann und dazu noch die Pferde verköstigen mussten, sei dahingestellt. Auch wird der Kaiser - bekannt übrigens als Gründer des Bistums Bamberg - wohl kaum mit der Krone auf dem Kopf unterwegs gewesen sein. Tatsache ist aber, dass der damalige Papst, bedrängt von byzantinischen Truppen in Süditalien, über die Alpen nach Bamberg gekommen war und ihn überzeugt hatte, ihm mit seinen Truppen zu Hilfe zu kommen. In drei Heeresgruppen zogen die kaiserlichen Bewaffneten daraufhin Richtung Süden, eine hat in Inning Station gemacht. Bis heute erinnert die imposante Fassade an diese kurze Episode, die an den dunklen und fernseherlosen Abenden im mittelalterlichen Inning sicherlich lange für Gesprächsstoff gesorgt hat.