Bernried: Eine Hausschönheit mit Blütenschmuck

Gewiss gehört der Stupper- oder Gstupperhof zu den am häufigsten fotografierten Häusern im Fünfseenland. Nahezu original erhaltene Bauernhäuser aus vergangenen Jahrhunderten sind heute eine Rarität. Und dann dieser liebevoll gepflegte Garten, die Blütenpracht - da hat offenbar jemand einen grünen Daumen.Hausschönheit mit Blütenschmuck in Bernried Das malerische Gebäude gegenüber der Bernrieder Hofmarkskirche ist ein Kleinbauernhaus in der typischen Holzblockbauweise unserer Region. Wie eine Reihe weiterer Häuser wurde es nach einem großen Ortsbrand im Jahre 1685 errichtet. Einer der Brände, wie sie in der Zeit der offenen Feuerstellen und der sogenannten Rauchhäuser nicht selten vorkamen, hatte große Teile Bernrieds vernichtet. Die Chorherren des Stifts griffen ihren verheerend getroffenen Untertanen unter anderem dadurch unter die Arme, dass sie für den Wiederaufbau Holz aus dem Stiftswald zur Verfügung stellten. Die Bewohner des Stupperhofs waren Kleinbauern. Deren Erträge waren so gering, dass oftmals die Existenz der Familie nicht gesichert war. So werden die Bewohner mit Erleichterung erfahren haben, dass der Stiftsprobst für die Jahre nach der Feuersbrunst auf die Abgaben verzichtete, die dem Stift ansonsten geschuldet wurden. Tatsächlich konnte man es sich leisten, den Stupperhof besonders schön wieder aufzubauen. Vor allem die geschnitzten Laubenpfosten und der Zierbund am Giebel künden von der Liebe zur Schönheit, die die Bewohner einen Aufwand trieben ließen, der weit über dem Notwendigen lag. Bis heute haben Einheimische und Gäste ihre Freude daran.