Hans Albers und seine Villa am Starnberger See

Hans Albers VillaBis heute lebt Hans Albers’ Stimme durch Lieder wie „Ich küsse Ihre Hand, Madame“ oder „La Paloma“, bis heute kann man in Filmen wie „Der Blaue Engel“ oder „Große Freiheit Nr. 7“ seinen Charme bewundern. Bis heute kommen Fans des „blonden Hans“ auch an den Starnberger See, um sein einstiges Wohnhaus zu sehen. Für sie wurde vor gut zehn Jahren entlang des Grundstücks der ehemaligen Albersvilla ein Spazierweg geschaffen, der in einem idyllischen Plätzchen mit Bänken endet, von wo aus man einen Blick auf Hans Albers' letzten Wohnsitz richten kann. Eine weitere Möglichkeit, einen Blick auf das Grundstück zu werfen, ist eine Schifffahrt auf dem Starnberger See: Unmittelbar südlich des Schlosses Garatshausen wird man die schlichte weiße Villa mit dem reetgedeckten Bootshaus entdecken.

Fürstliche Vergangenheit

Hans Albers hat das Gebäude 1934 von der fürstlichen Familie von Thurn und Taxis erworben, der bis heute das in unmittelbarer Nachbarschaft gelegene Schloss Garatshausen gehört. Bewohnt gewesen war das Haus zuvor durch den fürstlichen Schlossverwalter. Im 19. Jahrhundert hatte das gesamte Schlossareal einschließlich des Verwalterhauses der herzoglichen Familie in Bayern gehört, zunächst Herzog Max, dem Vater der Kaiserin Elisabeth, später dessen Kindern. Schon als Kind dürfte daher Sisi, die spätere Kaiserin, ab und zu hier mit ihren Geschwistern gespielt haben, 1868 und 1869 weilte sie hier zusammen mit ihrer Tochter Valerie - damals gehörte die Albersvilla noch zum fürstlichen Besitz.

Nachdem Hans Albers das Haus mit der interessanten Vorgeschichte erworben hatte, entspannte er sich hier zusammen mit seiner Gattin Hansi Burg von der Hektik der Dreharbeiten und Bühnenengagements. Viel Zeit dafür blieb allerdings nicht angesichts der zahlreichen Filme, in denen Hans Albers im Laufe seines Lebens mitspielte. Mehr als vier bis sechs Wochen Starnberger See pro Jahr konnte er nur selten genießen. Bis zum Schluss hat der schon kranke Schauspieler gearbeitet. Sein letzter Film - „Kein Engel ist so rein“, mit Sabine Sinjen und Peter Kraus - entstand erst kurz vor seinem Tod im Jahr 1960.

Unklare Zukunft

Derzeit ist das weitere Schicksal des Gebäudes unklar, denn der Freistaat Bayern, an den Hansi Burg die kleine Villa 1971 verkauft hat, hat sie bislang als Außenstelle der Bayerischen Landesanstalt für Fischerei genutzt und möchte das Haus nun veräußern. Was dann mit dem idyllischen Aussichtspunkt auf die einstige Albersvilla geschehen wird, ist offen. Welcher Villenbesitzer wünscht schon einen Aussichtspunkt mit Blick auf sein Eigentum? Eher unwahrscheinlich ist auch, dass bei dieser Gelegenheit der vor Jahrzehnten vom Freistaat in Aussicht gestellte Seezugang geschaffen werden könnte. Aber man wird doch wenigstens träumen dürfen …