Entdeckungsreise bergauf

Manche „Drehsessel“ für schöne Aussichten werden dem aufmerksamen Wanderer im Fünf-Seen-Land auf ganz unspektakuläre Weise präsentiert. Denn viele zunächst unscheinbare Erhebungen aus der Eiszeit prägen unsere Landschaft und laden zu einer Auszeit im Alltag ein - auch der namenlose Hügel südlich von Steinebach, auf den wir vom westlichen Ortsrand aus über die Günteringer Straße zulaufen. Der gut befestigte Weg zieht sich langsam, aber stetig bergauf und die Neugier steigt, was da auftauchen wird. Zunächst einmal einige Meter links abseits an einem Feldweg eine Informationsstafel des Naturlehrpfades Wörthsee, die auf die Bedeutung der Streuobstwiesen hinweist. Diese umgaben einst die Dörfer wie auch Steinebach, sind aber heute bis auf eine Baumreihe verschwunden.

2013 08 Entdeckungsreise thumb Beim Weitergehen ist es wie ein Abtauchen, Loslassen und hinter sich lassen. Mit dem Gesicht immer zur Sonne geht es direkt nach Süden, bis plötzlich die Kirche von Oberalting auftaucht. Links schauen wir auf das Kiebitzmoos. Weiter geht es bergan, bis wir das Seefelder Schloss und im Hintergrund die Gebirgskette entdecken. Wir sind oben angekommen. Es ist eher ein Aussichtsplateau, eine große Fläche, auf der wir stehen und staunen. Der Kirchturm von Andechs ist zu sehen. Immer mehr öffnet sich die Landschaft. Ob das Helle da hinten der Ammersee ist? Wir drehen uns langsam. Still und leise ist auch der Wörthsee mit seine Ufergemeinden Steinebach, Walchstadt und Bachern sichtbar geworden. Es ist eine Auszeit hier in der weiten, sanft gewellten Landschaft. In der wärmenden Sonne inmitten von Feldern, Waldinseln und den Birken des Mooses stört nichts. Wir drehen uns noch einige Male und lassen den Blick schweifen, bis die Zeit schließlich still steht. cs